Interessengebiete, Arbeitsfelder und Themenschwerpunkte

B. Systematischer Überblick

II. Rationalitätsforschung zur >Doppelvernunft<

3. Anwendungen der Rationalitätstheorie (Max-Weber- und Carl-Schmitt-Rezeption)

b) Wissenschaftsethik als normative Variante Prinzipieller Rationalität

Themen: Die Wissenschaft als >soziales System< in der Sicht der funktionalistischen Wissenschaftssoziologie (der Merton-Schule). Rollenverständnis für Wissenschaft als Beruf & Betrieb gemäß den Werten, Normen, Belohnungen und Sanktionen des sogenannten >wissenschaftlichen Ethos< nach dem CUDOS-Katalog (Communismus, Universalismus, Disinterestedness, Organized Scepticism).

Stichworte: Wissenschaftsethik. Ethos. Universalismus.

Untersuchungen: Studien zum >wissenschaftlichen Ethos< aus der Perspektive der Doppelvernunft sowie der Wissensordnung für das akademische Sondermilieu. Verbindung mit Alvin Gouldners soziologischer Rollentypologie (der >Kosmopoliten< und >Lokalen<). Umformulierung des wissenschaftlichen Ethos in Verhaltenshypothesen, die anhand emprischer Befunde überprüft werden. Weiterentwicklung im Rahmen des Karlsruher Ansatzes zu einer allgemeinen Wissens- und besonderen Informationsethik.

Ergebnisse: Die funktionalistische Wissenschaftssoziologie ist als >wissenschaftliches Ethos< eine normativierte Variante Prinzipieller Rationalität, als >soziales System< der Wissenschaft eine institutionalisierte Variante der Klassischen Wissensordnung. In beiden Hinsichten stehen ihr die Gegennormen (Ian I. Mitroffs >counter-norms< als Gegenentwurf zu Merton) und Gegeninstitutionen Okkasioneller Rationalität, heute auch die nichtklassischen Wissensregime der Wirtschafts- und Technikordnung entgegen.

Publikationen: Buch >Das wissenschaftliche Ethos als Sonderethik des Wissens<, 1985; Abhandlung >Moral oder Methode?<, 1987 ; weitere Beiträge.

Weiter: c) Okkasionelle Rationalität
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