Interessengebiete, Arbeitsfelder und Themenschwerpunkte

B. Systematischer Überblick

II. Rationalitätsforschung zur >Doppelvernunft<

1. Grundlagenstudien zur Rationalitätstheorie: das Leitkonzept der Doppelvernunfts

Themen: Rationalitätstheorie als Orientierungsmodell für qualifiziert orientiertes Sicherverhalten im Rationalitätsraum der dual strukturierten Orientierungsalternativen. Doppelte Ausprägung der Vernunft als Prinzipielle und Okkasionelle Rationalität.

Stichworte: Orientierung. Rationalität. Irrationalität. Doppelvernunft, mit Grundsatzvernunft einerseits und Gelegenheitsvernunft andererseits.

Untersuchungen: Ausarbeitung und Anwendungen einer neuer Rationalitätstheorie für rationales Verhalten als Orientierungsweise im Raum der dualen bzw. pluralen Rationalitäten.
Rationales menschliches Verhalten als >indirekte< Beziehung zwischen Akteur und Umwelt, vermittelt durch die Ausrichtungen an zwischengeschalteten Orientierungspositionen. Der Mensch agiert oder reagiert auf etwas gemäß ausgewählten Rationalitätsoptionen. Der Rationalitätsraum umfaßt die Orientierungsalternativen der wählbaren Rationalitätsoptionen im Spektrum von allgemeinen (Prinzipien, Regeln, Normen etc.) und besonderen (Umständen, Randbedingungen, Gelegenheiten etc.) Positionen.

Ergebnisse: Dreigliedriges Orientierungsmodell für qualifiziert orientiertes (= rationales) Sichverhalten, anstelle des zweigliedrigen Reiz/Reaktionsmodells. Neue, umfassende und anwendbare Rationalitätstheorie. Weiterführung als bleibender Arbeitsschwerpunkt in Forschung und Lehre.

Publikationen: Buch >Der ganze Rationalismus einer Welt von Gegensätzen<, 1994; Aufsätze, Beiträge, Lexikonartikel

2. Fallstudien zur Doppelvernunft

Themen: Okzidentaler Rationalismus (im Sinne Max Webers) mit >Herrschaft der Regel< als Paradigma Prinzipieller Rationalität; Gegenbewegungen der Moderne im Zuge der >Rebellion gegen Regeln< als Antitypen Okkasioneller Rationalität

Stichworte: Abendländischer Rationalismus. Regelherrschaft im >Alltag< von Beruf & Betrieb. Methodismus und Normativismus einerseits, Okkasionalismus und Dezisionismus andererseits. Avantgarde.

Untersuchungen: Ideengeschichtliche und Systematische Studien zum Werk von Max Weber, Carl Schmitt, Bert Brecht u. a.

Ergebnisse:Carl Schmitt, Bert Brecht und andere >Rebellen gegen die Regel< repräsentieren mit ihrem Werk das Gegenprogramm zu Max Webers Darstellung der Vernunft in ihrer Abendlandform. Nach dem Konzept der Doppelvernunft sind Webers Charisma, Schmitts Dezisionismus, Brechts Maßnahme nicht Ausgeburten des Irrationalismus, sondern Positionen einer anderen, nicht weniger abendländischen Vernunftform, nämlich Okkationeller Rationalität.

Publikationen: Buch >Der ganze Rationalismus einer Welt von Gegensätzen<, 1994 (mit Fallstudien zu Weber, Schmitt, Brecht u. a.).

Drittmittel: DFG-Projekt >Rationalismusvergleich<, 1982-86.

3. Anwendungen der Rationalitätstheorie (Max Weber- und Carl Schmitt-Rezeption)

a) Wissensstile der Prinzipiellen und Okkasionellen Rationalität

b) Wissenschaftsethik als normatives Variante Prinzipieller Rationalität

c) Journalismus als findige (>unternehmerische<) Wissensstrategie Okkasioneller Rationalität

Weiter: III. Technikphilosophie, Kultur-, Sozial- und Wissenstechnologien
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